Die Cannstatter Kanne

Die schon um 708 als „Canstat ad Neccarum“ bezeichnete Siedlung, deren Name später auch in der Fassung „Kannestat“ erscheint, führte, nachdem sie spätestens 1330 Stadtrecht erlangt hatte, eine Kanne im Wappen. Dieses Wappen ist im volksetymologischen Sinne „redend“. Das bedeutet, dass die Wappenfigur gewählt worden ist, weil ihre Bezeichnung gleich klingt wie die erste Stelle des Ortsamens.

Im Stadtmuseum Bad Cannstatt, Marktstrasse 71/1, befinden sich Nachbildungen der „Stadtkanne“ aus Zinn und Kupfer. (Auszüge aus „Stuttgarter Wappen“ von Heinz Bardua, erschienen 1973 im Ernst Klett Verlag Stuttgart)

Noch heute zeugt die Kanne vom historischen Selbstbewusstsein der Bad Cannstatter und vom Stolz auf die eigene Identität.

 

Mei Güatle
Wenn d’Sonn scheint, nehm i
mei Hüatle, pfeiffmeim Schnauzer
und gang in mei Güatle.
S’isch net groß ond isch net klei,
Gott sei Dank kann i sage s /isch
mei.
Zwische Zwetschgebäum,
Pfirsich und Kloda stand i uff
meim eigna Boda.
Do ischs mir halt ellaweil wohl,
vergnügt pflanz i Rettich und
Kohl.
Beim Hacka, beim Sprenza,
beim Schora, bin i wie neu
gebora, vergiss die alltägliche
Sorga
und frei mi scho wieder uff
morga.
Standfest uff meim eigne
Grond, jo mei Güatle des hält mi
halt gsond.
(Mei Güatle von Karl Remshardt)